Von Nordrhein-Westfalen nach Nordafrika: Deutsche Techniker haben ein Solarturmkraftwerk entwickelt, das nach ihrer Ansicht zum Exportschlager werden könnte. Fast aus dem Nichts soll am Rand der algerischen Sahara eine neue Metropole entstehen. Dazu wird in den kommenden Jahren die Retortenstadt Boughezoul, ca. 150 km südlich der Hauptstadt Algier, aus dem Boden gestampft. Wo heute gerade einmal 17.000 Menschen unter kargen Bedingungen leben, sollen dann 350.000 Einwohner zu Hause sein. Ihre Energie sollen sie unter anderem vom modernsten Solarturmkraftwerk der Welt bekommen, das in Deutschland entwickelt und erprobt wird.
Seit 2008 reflektieren die beweglichen Spiegel, die sogenannten Heliostaten, das Sonnenlicht in Richtung der Turmspitze. Darin verbirgt sich ein sogenannter Receiver. Der besteht aus 120 Modulen einer besonders hitzefesten Siliziumkarbid-Keramik. Die gebündelten Sonnenstrahlen heizen die Luft im Receiver auf etwa 700 Grad auf - bevor damit in einem Wärmetauscher Dampf erzeugt wird. Der wiederum treibt einen Stromgenerator an. Immerhin 1,5 Megawatt Spitzenleistung kamen im Testbetrieb schon zusammen.
"Mit dieser Technologie sind wir weltweit Spitze"
Um dunkle Nachtstunden zu überbrücken, befindet sich im Innern des Solarturms ein mehrere Meter hoher Wärmespeicher. Aufgeheizt mit der heißen Luft, kann mit seiner Wärme ebenfalls Wasser verdampft und eine Turbine angetrieben werden. "Ziel des Pilotprojekts in Jülich war, ein komplett funktionierendes Kraftwerk zu demonstrieren. Und genau das hat auch geklappt", sagt Felix Andlauer vom Unternehmen Kraftanlagen München, das die Anlage gemeinsam mit dem DLR entwickelt und gebaut hat. (mehr dazu in der Quelle spiegel.de)


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